Nordkap retour einfach irgendwas

Juni
23

20.30
Als ich abends in die Jugi zurückkehrte, hatten sich zwei Mitbewohner im Zimmer eingefunden: Felix, ein Schweizer Student der Politwissenschaften, der hier für seine Liz-Arbeit recherchiert, und George, ein älterer (deutsch-)polnischer Maschinenbau-Ingenieur, der interessante Episoden aus der Zeit des Kommunismus in seiner Heimat zu erzählen hatte. Es wurde ein ganz kurzweiliger Abend.

Heute morgen besuchte ich erst den arktischen botanischen Garten, der etwas ausserhalb des Zentrums liegt. Vermutlich müsste man für sowas eine etwas grössere Ahnung von Biologie haben, es war jedoch trotzdem ganz interessant. Anschliessend fuhr ich in strömendem Regen zurück in die Innenstadt und besuchte Polaria, den erwähnten arktischen Erlebnispark. Er besteht im Wesentlichen aus einem Filmsaal, in welchen auf fünf in einem Halbkreis angeordneten Bildschirmen ein eindrücklicher "Panoramafilm" der Polarregion zu sehen ist, einem Seehundbecken sowie einigen kleinen Aquarien mit irgendwelchen Tierchen, insgesamt etwas lieblos eingerichtet (Plastik-"Eis" etc.). Aufgrund des Films hat es sich dennoch gelohnt. Daraufhin setzte ich mich eine Weile in die öffentliche Bibliothek und las in Saturday. Das "öffentlich" nehmen die hier wörtlich, in der Eingangshalle hat es eine riesige Leseecke mit unzähligen Tageszeitungen und einem Kaffeeautomaten. Sehr vorbildlich. Leider kein WLAN. Sehr rückständig. Auf dem Weg zum Café, in welchem ich mich gestern bereits aufgehalten hatte, traf ich Peter (jenen Deutschen, den ich vor einer guten Woche in Finnland kennengelernt hatte). Er ist vor drei Tagen mit dem Schiff in Tromsø angekommen. Da er sich momentan mit ziemlich unangenehmen finanziellen Problemen herumzuschlagen hat (seine Kreditkarte ist der Meinung, dass er diesen Monat genug ausgegeben hat), ist er überglücklich, dass ich mich kurzerhand zum Kreditinstitut umfunktioniert habe. Er wird nun ebenfalls morgen früh mit dem Schiff zu den Lofoten fahren. Sein Angebot, diese gemeinsam zu durchqueren, habe ich jedoch freundlich abgelehnt. Ich möchte diese Landschaft lieber alleine geniessen.

Wir fuhren dann zusammen zur Jugi, wo man uns freundlicherweise erlaubte, die Küche zu benutzen (nicht ganz selbstverständlich, da ich bereits am Morgen ausgecheckt hatte und Peter gar nie dort gewesen war). Nach einigen Tellern Pasta Bolognaise machte ich mich mit Sack und Pack auf den Weg zurück in die Innenstadt und sitze nun wieder in meinem Standard-Café. Draussen scheint zur Abwechslung die Sonne. Da ich mir heute Abend The Da Vinci Code ansehen werde, habe ich mein Gepäck unterwegs im Kino deponiert. Ich konnte das Velo inkl. Anhänger völlig unkompliziert hinter der Kasse parkieren. Das nenne ich Service.

An dieser Stelle möchte ich mich einmal ganz herzlich für die zahlreichen Kommentare bedanken, die ich eigentlich relativ selten beantworte, wie mir aufgefallen ist. Deshalb habe ich das nun teilweise nachgeholt.

Well, ich muss langsam gehen. Audrey Tatous Rehaugen erwarten mich. Da mein GPRS-Zugang in Norwegen ziemlich unzuverlässig funktioniert, könnte es einige Tage dauern, bis ich mich wieder melde. Ich wünsche euch allen einen Sonnenbrand.

 

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