Nordkap retour einfach irgendwas

Juni
7

16.30
Helsinki ist beinahe ein Paradies für den Langsamverkehr. Überall breite Trottoirs und Velowege, unzählige Fussgängerstreifen, relativ wenig Verkehr. Im Zentrum zumindest. Die Hotel-Lobby, in deren nicht gerade billigen Café wir gerade sitzen, bietet selbstverständlich WLAN an, zur Abwechslung jedoch passwortgeschützt. Freundlicherweise gab man mir an der Reception ein Kärtchen mit den Zugangsdaten.

Nach einem ausführlichen Frühstück (himmlisches Buffet mit Waffeln, gebratenem Speck und Wienerli-Schnitzen, Spiegeleiern, Toast, Orangensaft, Kaffee, Tee, Ovo - natürlich alles ohne Ausnahme in mehrfacher Ausführung verschlungen, um möglichst viel aus den bezahlten 6 Euronen herauszuholen), haben wir heute Nachmittag die Stadt erkundet und einige Einkäufe erledigt. Ich bin nun stolzer Besitzer eines Moleskine-Notizbuches für weniger steckdosenbestückte Gegenden und der damit verbundenen iBook-Abstinenz, einer neuen Kette und einem Paar Bremsklötze, Hitchhiker's Guide to the Galaxy (ich wusste gar nicht, dass es davon 4 Fortsetzungen gibt) und dem neuen Economist. Ausserdem konnte ich meine Regenjacke, welche nach Helsinki geschickt worden war, in einem anderen Hostel wie geplant abholen. Es kann also nichts mehr schief gehen auf der nächsten Etappe.

Bevor wir gestern Nachmittag die kreuzfahrtschiffmässig grosse Fähre nach Finnland bestiegen, schauten wir uns im Tallinner Hostel Lonesome Jim an. Absolut genial. I mean, I'm a fuck-up, but you're a goddam tragedy. Gefrühstückt wurde in einer kleinen Bäckerei mit Café in der Altstadt. Und zwar in rauhen Mengen, Süssgebäck ist auch in Estland verhältnismässig gratis. Auf dem Weg zum Hafen passierten wir einige ziemlich schräge Einkaufszentren, offenbar ausschliesslich für militante Touristenfamilien erbaut. Mami kauft sich ein T-Shirt mit Wehrmacht-Schriftzug und für ihre Freundin zuhause eines mit Hitler-Motiv, Papi ein Zielfernrohr, Sohn eine Softgun-Kalaschnikow und Tochter ein Plüschtier, wahlweise mit Handgranate. Sehr schön.

In Helsinki angekommen durfte Sigi sich zum letzten Mal auf sein Velo setzen, um zu unserem Hostel, welches sich im Olympiastadion aus dem Jahre 1952 befindet, zu gelangen. Abgesehen von den Pedalen, welche ich ihm ausgeliehen hatte, wird sein Fahrrad nämlich hier bleiben. Ürsprünglich wollten wir es eigentlich stehlen lassen (nicht, um die Versicherung zu betrügen, das Teil ist inzwischen nämlich sowieso weniger wert als eine Packung Kabelbinder), ohne Pedale könnte das jedoch etwas schwierig werden. Ausser die Velodiebe sind hier speziell blöd. Wir werden sehen.

 

Kommentare:

Erich Brocker aus 9533 Kirchberg (12.06.2006; 11:37):
HAllo Thomas
Danke für die Karte, die Du an diesem Tag geschrieben hast. (Ab 8.6. an 12.6.) und Gratulation zu Deiner Expedition. Offenbar haben die Gewinne beim Kirchberger Mountain bike Rennen Dich solange motiviert!
Finde die Doku schön und witzig. Ein paar Kommentare und weitere Bilder zu den Wolken- und Wind-Wetterbdingungen könnten nicht schaden. Meist hat man ja Gegenwind! (5. Pauli'sches Prinzip).
Machs gut und halte durch!
Erich

Kommentar hinzufügen:

Name:
Email (*):
Ort:
Kommentar:

*) wird nicht angezeigt

Blog

Hier gehts zurück zum Blog.